Diesen Artikel hat unser Trachtendeandl Linda zusammen mit der Mama erstellt
Fesche Deandln, stramme Buam… … bei den „Gotthardsberglern“
Die Gotthardsbergler haben die „Alttracht“ unserer Region
wiederbelebt und pflegen durch ihre Tracht die Eigenheiten
der Kirchberger. Dabei ist unsere Tracht kein alltägliches Kleid,
sondern wird zu feierlichen
Anlässen, wie z. B. beim Gau-Trachten-Treffen, kirchliche Feste, Umzüge usw. getragen.
Unsere Dirndln und Lederhosen sind schon etwas ganz Besonderes … In ganz Bayern gibt es viele Variationen der Tracht, die sich von Altbayern über Franken bis Schwaben hinweg unterscheiden.
Die Stoffe der Bubenwesten und Dirndlmieder der Gotthardsbergler Trachtenjugend werden von der Weberei Höfer aus Breitbrunn am Chiemsee extra für uns gefertigt.
Bereits seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gibt es im
Landkreis die Farbe lila in der Trachtenkleidung. In Anlehnung an die
Geschichte findet man diese Farbgebung in unserem
Dirndlmieder und der Schürze wieder. Diese wird durch die edle Rockfarbe schwarz noch
weiter unterstrichen. Unser Schürzenstoff wird aus
Baumwolle von der Weberei Moser aus Wegscheid per Hand gewebt.
Das „rote Leibl“ unserer Burschen gibt es ebenso seit dem 18. Jahrhundert. Es steht für
Freiheit und Wohlstand. Die schwarzen Bubenhüte sind Einzelanfertigungen der
„Hutmacherei am Dom“ in Regensburg. Traditionell wird die Lederhose aus Hirsch- oder
Gamsleder gefertigt. Diese werden mit Stickereien vom Eichen- bzw. Weinlaubmotiven
versehen. Getragen werden die Kniebundhosen mit Wadlstrümpfen. Unsere Lederhosen
gelten als äußerst robust, langlebig und werden im Alter immer schöner – genau wie unsere Trachtler.
Eine kleine Zeitreise unserer Tracht… Beim Dirndl handelt es sich eigentlich um das Arbeitsgewand von jungen Mägden, den
„Dirnen“, die früher auf einem Hof in Bayern dienten. Deshalb war dieses Kleid auch
möglichst einfach und strapazierfähig. Es bestand aus einem Leiblgwand, dem heutigen
Dirndlkleid, das man über dem Hemd trug. Dazu kam eine Schürze, die meist aus Bettwäsche gemacht war.
Die Lederhose hingegen ist der Klassiker für unsere Burschen. Bereits 1883 wurde sie
„salonfähig“ gemacht. Der Lehrer Joseph Vogl protestierte gegen der Verfall der Tradition
und ließ sich deshalb eine althergebrachte lederne
Arbeitshose anfertigen. Für das Anziehen
der Lederhose erhielt er zuerst viel Spott. Doch sogar König Ludwig II unterstütze diese
Mode, da er ein „Trachtenfan“ war. Später wurde
die kurze Lederhose sogar vom Adel bei der Jagd getragen. (Wenn es sehr
kalt war, sogar mit langer Unterhose darunter.)